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Das lachende Dorf

Jühnde ist weit und breit als das südhannoversche Schöppenstedt bekannt. Man nennt seine Geschichten "Jünsche Kneepe". In ihnen liegt keineswegs eine Verunglimpfung. Der Mensch des niedersächsischen Berglandes besitzt soviel gesundes Selbstbewusstsein, dass er sich schmunzelnd über sich selbst freuen kann.

 

Die Jühnder kaufen ein Gewitter

 

Es war ein trockener Sommer. Auf den Feldern verdorrte die Frucht. Die Jühnder ersehnten Regen. Aber er wollte nicht kommen.
Da hielten sie auf dem Thie eine Versammlung und ratschlagten, wie er am besten zu bekommen sei. Nach langem Beraten sprach einer, in der Apotheke in Göttingen sei alles zu bekommen, von dort könnten sie wohl auch den Regen erhalten. Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall und es wurde im Namen der Gemeinde einer in die Stadt geschickt, um den Regen von dort mitzubringen.

 

Der Bote ging in die Apotheke und forderte Regenwetter. "Jawohl", sagte der Apotheker, der sogleich bemerkte, was es damit für eine Bewandnis hatte,"ein Regenwetter könnt ihr haben." Er hieß ihn warten und entfernte sich, um das Wetter machen zu lassen. In der Nebenkammer fing er die dickste Stubenfliege, setzte sie in eine kleine Schachtel und händigte diese dem Jühnder aus. "Ihr dürft aber um Himmels willen die Schachtel nicht öffnen", sagte der Apotheker, "sonst fliegt der Regen davon."
Lange bezwang der Bote seine Neugierde. Als er aber in den Leinebusch gekommen war, konnte er nicht länger widerstehen. Er besah sich die Schachtel, hielt sie ans Ohr und horchte. Ein Summen war vernehmbar. Schließlich öffnete er ein wenig den Spalt der Schachtel. Das Geräusch verstärkte sich.

 

Die Fliege witterte frische Luft. S u r r ! war sie heraus. Der Bote sah etwas davonfliegen, wies mit der Hand nach Jühnde und rief laut: "Husch, husch, husch up Jüne tau!"
Als er ins Dorf kam und sein Unglück erzählte, gerieten alle Einwohner in Bewegung und zogen nach allen Seiten aus, um den Regen wieder einzufangen, wobei sie unablässig riefen: "Up Jüne tau!" aus Joachim Jünemann: „Tausendjähriges Jühnde - Eine Chronik von Burg und Dorf“

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